Wie fast jedes Jahr besuchen wir auch heuer wieder das Münchner Oktoberfest. Darauf freuen wir uns besonders, da wie im letzten Jahr seit langem nicht dorthin konnten. Dass wir fahren steht schon lange fest, Freund Helmut hat bereits im Juni gemeldet, dass ein Tisch im Augustiner Traditionszelt reserviert ist, und wir haben sofort "hier" gerufen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt wird auch die Bahnreise gebucht, bevor sich die große Nachfrage im Preisspiegel niederschlägt. Nach einigen Versuchen (da muss man immer Verbindungen u.s.w. wechseln und probieren) ist es mit gelungen auf der Hauprennstrecke mit Sprinter einen Preis in der 1. Klasse von 174,- € für uns beide hin und retour zu buchen.
Das wird ein sehr sehr langer Tag werden. Bereits um 3:30 klingelt der Wecker und wir müssen aufstehen, uns fertigmachen und in die Tracht steigen. Dann zu nachtschlafener Zeit zum Bahnhof wo um 05:11 Uhr die S-Bahn losfährt und uns bis Berlin-Gesundbrunnen mitnimmt. Dort umsteigen in den ICE Sprinter nach München Abfahrt 05:54 Uhr. Wir fühlen uns im neuen ICE 4 sehr wohl, erleben einen tollen Sonnenaufgang und kacheln mit fast 300 Sachen Richtung Süden.
Fast auf die Minute pünktlich erreichen wir den Münchner Hauptbahnhof. Zur Stärkung gönnen wir uns dort noch zwei Leberkässemmel und machen uns auf, zu Fuß Richtung Festgelände, Richtung Bavaria.
Der Weg führt vorbei an der Strecke wo der große Festumzug gleich entlangkommt. Tausende Menschen warten schon, und einzelne Häuser sind geschmückt wir am Rosenmontagszug. Wir wollen nicht zuschauen, sondern vor der großen Welle auf das Wiesngelände kommen. Schaffen wir auch, aber nichts desto trotz ist es dort schon gefühlt total voll. Bei schönstem Herbstwetter schlendern wir über das Oktoberfest und schauen uns mal an, wie die Stimmung kurz vor der offiziellen Eröffnung ist.
Toll wie sich zeigt. Die letzten Buden sind noch dabei alles klar zu machen und die Menschen waren auf den Einzug der Wirte und offiziellen Anstich. Denn vor diesem, der Punkt High Noon stattfindet, wird hier kein einziger Schluck Bier durch die Kehlen rinnen.
Wie es sich gehört sitzen wir kurz vor Zwölf auf unseren reservierten Plätzen, und auch Helmut und Linde sind mit ihren Bekannten aus Rohrbach rechtzeitig zu uns gestoßen. Nach der Begrüßung durch die Wirtsfamilie des Festzeltes schreitet der stellvertretende Bürgermeister der Stadt München zur Tat: 2 kurze Schläge und das Holzfaßl ist angezapft. "O'zapft iss" tönt es aus allen Kehlen und die Versorgung der durstigen Gäste kann beginnen.
Zu unserer Freude melden sich Pia und Jochen per WhatsApp, die haben mitbekommen dass wir auf der Wiesn sind, und sie sind auch ganz in der Nähe. Wir haben noch zwei Plätze an unserem Tisch frei und laden die dann schnell ein herüberzukommen. Mit großem Hallo begrüßen wir die Freunde die wir schon lange nicht mehr gesehen haben. Danach genießen wir alle die tolle Stimmung im Festzelt, schauen den Darbietungen der Musiker, Tänzer und Goislschnoizer zu und eh wir uns versehen hat jeder 3 Maß Bier verzehrt.
Langsam Zeit zum Aufbruch - der von mir dann noch genutzt wird auf so einer Schleudermaschine auszuprobieren ob der Verschluss im Hals fest sitzt. Klappt, auf dem Höllenritt wird kein Tropfen des edlen Saftes verloren, und ich schaue auch noch recht fröhlich aus der Wäsche als ich das Karusell verlasse.
Wir bummeln mit Pia und Jochen noch über die Wiesn und verlassen dann das Festgelände zur Einkehr im Lindwurmstübel wo wir und für die Rückfahrt mit dem ICE nochmal stärken. Ein anstrengender aber auch sehr schöner Tag geht dann mit der Fahrt nach Berlin zu Ende. Nächstes Jahr wedren wir sicher wieder solch eine verrückte Tour unternehmen.